Presseerklärung des Kolpingwerks Diözesanverband Speyer und Landesverband Rheinland-Pfalz

In einer gemeinsamen Presseerklärung nehmen Stefan Krantz (Diözesanvorsitzender des Kolpingwerks Speyer, Ludwigshafen) und Andreas W. Stellmann (Landesvorsitzender Kolpingwerk Rheinland-Pfalz, Heßheim) Stellung zur aktuellen Diskussion zum Thema Migration und der politischen Debatte in den vergangenen Wochen.

Das Thema Migration und die gesellschaftlichen Auswirkungen bewegen große Teile der Bevölkerung seit Langem. Nun wird die politische Diskussion im Bundestag und in der Öffentlichkeit verstärkt auf das Thema Migration fokussiert. Dieses hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der kontroversesten und folgenschwersten Themen für den politischen und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland entwickelt. Es ist offensichtlich, dass die politisch Verantwortlichen in ganz Deutschland es in den vergangenen Jahren versäumt haben, konstruktive Lösungen für die Zuwanderung und die menschenrechtswahrende Rückführung von Geflüchteten ohne Bleibeperspektive zu erarbeiten und konsequent umzusetzen. Diese Defizite aufzuarbeiten und zu beseitigen, muss Gegenstand eines Verständigungsprozesses aller demokratischen Kräfte in diesem Land sein, bei dem unsere Vorstellungen von Menschenwürde und Menschenrechten sowie alle nationalen und internationalen Normen in erforderlicher Tiefe gewürdigt werden.

Aus diesem Grund warnt das Kolpingwerk davor, das Thema Migration während des Wahlkampfs weiterhin in den Mittelpunkt der politischen Debatte zu stellen. Stattdessen fordert es von der neuen Regierung überzeugende Antworten. Momentan profitieren nur diejenigen Kräfte, die Fragen von Migration und Integration auf Basis althergebrachter Stereotypen instrumentalisieren. „Rechtspopulistische Parteien (machen es sich) zum Ziel, Teile der Gesellschaft zugunsten nationalistischer Parolen zu stigmatisieren und auszugrenzen. Ein Blick auf die Ereignisse des 9. November 1938 mahnt auf dramatische Weise dazu, unmissverständlich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit Position zu beziehen, bevor Extremismus weiter in menschenverachtende Gewalt umschlägt.“ (Demokratie braucht unser aller Mittun, Aufruf des Kolping-Bundeshauptausschusses vom 9.11.2024)

Um sich den Themen Migration und Integration mit der gebotenen Solidarität für Menschen in Not zu nähern, betonen Andreas W. Stellmann, Landesvorsitzender des Kolpingwerks Rheinland-Pfalz, und Stefan Krantz, Diözesanvorsitzender Speyer, dass es echter Zuwendung und der Auseinandersetzung mit den Lebensgeschichten der Menschen sowie mit den Ursachen von Flucht und Vertreibung bedarf. Als katholischer Sozialverband, der auf einem solidarischen Miteinander begründet ist, setzt sich KOLPING für eine diskriminierungsfreie und demokratische Gesellschaft ein. Der Verband lebt dies durch seine Bildungsangebote zur beruflichen Integration, das Engagement seines Netzwerks für Geflüchtete für die kulturelle und politische Inklusion zugewanderter Menschen sowie durch internationale Freiwilligendienste.

 

Das Kolpingwerk Rheinland-Pfalz ist ein generationsübergreifender katholischer Sozialverband mit landesweit mehr als 12.000 Mitgliedern, darunter etwa 3.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die der Kolpingjugend angehören. Das Kolpingwerk Rheinland-Pfalz ist Teil von Kolping Deutschland, Kolping International und Kolping Europa.