Gott will, daß der Mensch lebt - jeder Mensch, in all seinen Lebensphasen. Mit dem Faktum der hunderttausendfachen Abtreibung in unserer Gesellschaft darf sich kein Christ abfinden.
Wer sich zur unveräußerlichen Würde jedes Menschen bekennt; wer in jedem Menschen das Ebenbild Gottes anerkennt; wer glaubt, daß Gott schon im Mutterleib jeden Menschen bei seinem Namen ruft und zu jedem Menschen sein Ja spricht, das er nie mehr zurücknimmt; wer gegen eine lebensfeindliche Mentalität in unserer Gesellschaft ankämpft, die das menschliche Leben, besonders das des ungeborenen Menschen, zur Verfügungsmasse des Menschen degradieren will, der muß selber etwas tun, Menschen helfen, Ja zum Leben zu sagen. Er muß alles tun, um Abtreibungen zu verhindern, ihre Ursachen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aufdecken und bekämpfen sowie das Bewußtsein für das erste aller Menschenrechte, das Recht auf Leben, das auch Grundlage unserer staatlichen Ordnung ist, fördern.
Angesichts der von der sozial-liberalen Regierung durchgesetzten Fristenlösung, die später vom Bundesverfassungsgericht verworfen worden ist, setzte das Kolpingwerk auf Inititiave von Diözesanpräses Gerhard Fischer am 9. Mai 1976 im Rahmen einer Großtagung ein öffentliches Zeichen mit der Gründung der "Aktion für das Leben", um schwangeren Frauen in Konfliksituationen unbürokratisch, menschlich, diskret Hilfe zum Leben, zum eigenen und dem ihres Kindes, zu geben.
Seit ihrer Gründung am 9. Mai 1976 verfolgt die "Aktion für das Leben" zwei Ziele:
1. Sie will vor allem Frauen und Mädchen helfen, die in Erwartung eines Kindes oder nach dessen Geburt in Not geraten.
2. Sie will Verständnis und Verantwortung in der Gesellschaft für den Wert und die Unantastbarkeit menschlichen Lebens wecken und die Bürger zu finanzieller und mitmenschlicher Hilfe anregen.